Niederselterser Jugendfeuerwehr voll im Einsatz – 24 Stunden lang

Mit Tatütata durch’s Dorf brausen, das ist nicht das, was die Kids der Jugendfeuerwehren der Gemeinde Selters wollen! Sie wollen Spaß in einer tollen Gemeinschaft, moderne Technik und Know-How gepaart mit historischem Wissen und die Kameradschaft auch mit der Einsatzabteilung. Denn die Einsatzabteilungen der Gemeinde Selters begleiteten die 18 Kinder der Jugendfeuerwehr über die Zeit der 24-Stundenübung und hatten sich einige tolle Übungen ausgedacht. Gleich nach dem Stubenbezug im Feuerwehrgerätehaus in Niederselters ging’s zur ersten Übung, einer Hilfeleistung, da mehrere Personen nach einem Unfall in einem Baustellenbereich gesucht wurde. Damit die Gerätschaften für den nächsten Einsatz wieder parat sind, lernten die Kinder viel über den sorgsamen Umgang mit dem ihnen überlassenen Material. Theoretisch ging es im Unterricht weiter mit dem Thema „gefährliche Stoffe und Güter“, bevor die Alarmübung vor dem gemeinsamen Abendessen alles von den Kindern forderte, da die Turnhalle „brannte“ und mehre Personen als vermisst galten. Zu nachtschlafender Zeit sorgte dann ein gelber Kanister für Aufregung, der von einem Pritschenwagen in einem Vorgarten gelandet war. Hierbei konnten die Kinder die am Nachmittag erlernten Kenntnisse direkt umsetzen, die auch den Umwelt- und Arbeitsschutz berücksichtigten, der bei solchen Einsätzen eine große Rolle spielt. Von der Absperrung, dem Erkennen und Bestimmen des Stoffes und seines Gefahrenpotentials mittels der Gefahrstoffkennzeichnung bis zum Ergreifen entsprechender Sicherungs- und Bergungsmaßnahmen waren die Kinder vielfältig gefordert und hochwachsam. Die Einrichtung des Dekontaminationsplatzes rundete die Übung ab, so konnten die zwei eingesetzten Trupps unter Atemschutz nach dem Einsatz dekontaminiert und damit möglicherweise gefährliche anhaftende Stoffe abgewaschen werden. Ein brennender Mülleimer weckte die Kinder kurz vor dem Frühstück, bevor es dann zu weiteren feuerwehrtechnischen Ausbildungen ging. Die gemeinsame Abschlussübung aller an diesem Wochenende teilnehmenden Jugendfeuerwehren aus Münster, Eisenbach, Niederselters und Haintchen trafen sich im Bereitstellungsraum am Ortsschild Haintchens. Doch noch bevor sie die herrliche Fernsicht über den Taunus genießen konnten, wurden sie zum Einsatzort abberufen. Dort kam es zu im angenommenen Szenario zu einem Brand der im Wald gelegenen Grillhütte, bei der sich zusätzlich wohl verletzte Personen im Schock in das angrenzende Waldgebiet geflüchtet haben sollten. Die Aufgabenstellung war anspruchsvoll: Die erste Brandbekämpfung konnte mit Tanklöschfahrzeugen aus der Nähe erfolgen, bevor die Jugendfeuerwehr Niederselters mit der Herstellung einer „Wasserversorgung lange Wegstrecke“ beauftragt wurde. Die Wasserentnahme erfolgte aus unterhalb gelegenen Löschteich und die Wasserzuführung über eine Strecke von rund 200m. Gerade im Waldgebiet gilt es, die Natur zu schützen und der weiteren Ausbreitung durch besonnenes Handeln und die taktische Vorgehensweise Einhalt zu gebieten. Bürgermeister Bernd Hartmann und viele interessierte Übungsbeobachter der Feuerwehren waren absolut begeistert, wie routiniert die Abläufe bei der Abschlussübung zu beobachten waren. Die vermissten Personen konnten im Waldgebiet gerettet und dem „Rettungsdienst“ zur weiteren Versorgung zugeführt werden. Der Brand der Grillhütte war schnell unter Kontrolle und das angrenzende Waldgebiet mit hohen Tannen vor einer Entzündung durch Funkenflug geschützt werden. Mehr Informationen zur Arbeit der Wehr, die gerade aktuell Spenden sammelt für ein neues -dringend benötigtes – Fahrzeug für die Jugendarbeit: www.Feuerwehr-Niederselters.de ( Peter Ehrlich / FOTO-EHRLICH.de ).